Achtung! Stressfalle Urlaub
Es ist Urlaubszeit. Für viele die lang ersehnte Zeit des Ruhens, der Freiheit und des süßen Nichtstuns. Doch nicht alle Menschen empfinden das wirklich so.
Können Sie richtig abschalten oder ist es vielmehr so, dass Sie auch während der freien Zeit das Gefühl, etwas zu „schaffen“, zu „erledigen“ oder zu „müssen“, nur schwer ablegen können?
Tag für Tag sind wir beschäftigt und erfüllen all die wichtigen – und manchmal auch nicht so wichtigen – Aufgaben, die uns das Leben stellt. Der hektische Alltag verlangt uns einiges ab, was wir meist mit hohem Tempo abarbeiten. Das ist hilfreich und wir können dadurch viel erledigen. Grundsätzlich ist das positiv. Doch nicht selten verlieren wir dabei den Blick für das Wesentliche. Wir beginnen zu funktionieren und wie im Autopilot alles abzuarbeiten, was uns vor die Nase kommt. Wir vergessen dabei zu priorisieren und um das steigende Pensum weiterhin zu bewältigen, erhöhen wir wieder das Tempo. Wie ein immer schneller werdender Zug rasen wir durch den Tag und sind kaum zu bremsen. Leider auch in unserer freien Zeit: Wir übertragen dieses Tempo in unseren Feierabend, auf unser Wochenende und letztlich auch in unseren Urlaub.
Wir wollen die Welt bereisen – möglichst weit, möglichst ausgefallen, alles am Urlaubsort nutzen, Sightseeing-Listen ablaufen und zu Hause auch noch all die Dinge erledigen, wozu wir sonst keine Zeit haben. Der Zug rauscht unaufhörlich weiter, vielleicht etwas langsamer aber nicht langsam genug, um die vorbeiziehende Landschaft betrachten zu können oder Halt zu machen und auszusteigen.
Auf diese Weise fällt es uns schwer abzuschalten und zu entspannen. Doch Gehirn, Körper und Seele brauchen Auszeiten, damit das Gefühl, getrieben zu sein und zu wenig Zeit zu haben, sich nicht dauerhaft in uns manifestiert. Denn dann können die Dinge, die wir in der Freizeit eigentlich gern machen, zu „to-dos“ werden.
Wie können wir den Zug stoppen?
Priorisieren Sie! Im Job aber auch klar in Ihrer freien Zeit. Achten Sie darauf, was Ihnen wirklich Freude bereitet, denn daraus können Sie neue Energien entwickeln und Ihre Kräfte stärken. Doch Vorsicht: Weniger ist mehr! Nehmen Sie sich bewusst Zeit und genießen Sie, denn hier ist die Qualität, mit der Sie Ihre Zeit verbringen, ausschlaggebend.
Das kann die kleine Atempause* zwischendurch sein, ein Smalltalk in der Schlange vor der Eisdiele oder der Blick ins Grüne. Werden Sie Ihr eigener Experte! Finden Sie Ihre Energiequellen und bauen Sie diese bewusst in Ihr Leben ein, auch während der Arbeitszeit, denn: Arbeitszeit ist Lebenszeit!
Und im Urlaub dürfen Sie auch gern mal länger die Seele baumeln lassen… dann gehen Ihnen die wirklichen „to-dos“ auch leichter von der Hand.
Wir wünschen Ihnen eine gute Zeit.
*Atempause
Die aktuelle Tätigkeit bewusst unterbrechen und ein paar ruhige, tiefe Atemzüge nehmen: Das kann schon eine Atempause sein. Sie können aber auch eine kleine Achtsamkeitsübung als Atempause nutzen:
1. Konzentrieren Sie sich auf Ihren Atem. Beobachten Sie ihn einfach nur ohne ihn zu beeinflussen. Wo können Sie Ihren Atem am deutlichsten wahrnehmen? An der Nase? An Bauch oder Brust? Oder ganz woanders?
2. Bleiben Sie für die nächsten fünf Atemzüge mit Ihrer Achtsamkeit an dieser Stelle und beobachten Sie nur Ihren Atem. Wenn Sie Gedanken oder Gefühle ablenken, nehmen Sie es einfach wahr und gehen Sie mit Ihrer Aufmerksamkeit wieder zurück zu Ihrem Atem.
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